Donnerstag, 4. Oktober 2012

Ich schlag das Arsch

Mythologie und Märchen. Ich schlage mein Unterbewusstsein. Und wenn es unendlich ist. Dann drehe ich es trotzdem. Dann bilde ich einen neuen Mythos. Denn institutionalisiere ich den neuen Ast in eine umformulierte Psychiatrie. Ich kenne meine Seele, mein Unterbewusstsein einzigartig, absolutistisch besser. Ich schlage euren Mythos, egal wie alt der ist.
Sie ist schön, meinen Geschmack. Sie ist eitel. Sie weiß, wie es auszusehen hat. Und dazu kommt, eine schöne Frau entstellt nichts. Sie trifft genau den Punkt. Alles passt. Ich bin ähnlich. Bloß nicht ganz so eitel, bloß nicht ganz so stur, nicht derart stolz. Nicht in ihrer Art systematisch. Niemand kann sich immer leiden. Im Gegensatz zu mir ist sie aber nicht so oft verzweifelt. Nicht so oft unklar. Nicht so lange verschüttet und depressiv. Nicht so lange in Leid, Mitgefühl und Selbstmitleid verborgen. Sie ist weitestgehend glücklich. Ich hebe sie nicht übern Klee. Vielmehr so, dass ich lange verschollen war. Nicht auf meinen Körper und Weg achtete. Ich länger als sie nicht um ein Geradeaus wusste. Länger als sie abhängig war, länger als sie nicht mit dem Alleinsein zu recht kam. Und all das kennt sie auch, kennst auch du lieber Leser, aber von 100Minuten bin ich 90 verzweifelt, während sie und du lieber Leser nur 5 Minuten verzweifelt bist. Deswegen ist meine Brille nochmal ganz anders und so lange sich das Wohlbefinden nicht ändert, bleiben Hoffnung und Zweifel abhängig von der Psychiatrie. So lange sich die Verhältnisse nicht verschieben, bleibt keine Hoffnung auf meine Traumfrau. Denn so wie es ist, bleibe ich in Eifersucht und Minderwertigkeitskomplex. So wie es ist und lange war, werde ich nicht klar sehen können. Denn nichts ist außergewöhnlich, bloß mein Zweifel, meine Verzweiflung, hält mich vom Leben, meinem Glück fern.
Und doch muss ich mich mit der Vergangenheit, dem Mythos und dem Märchen anlegen. Löse ich sie in Gegenwart auf, hat es sie auch in Vergangenheit nie gegeben. Doch solange der Zweifel die Überhand hat, werde ich meine Frau stets unklar und verzerrt sehen. Dann wird immer die Abhängigkeit, der Zweifel, die Psychiatrie und der Mythos gewinnen und das bloß weil ich in der Vergangenheit krank war, depressiv war, verzweifelt war. Deswegen wurde meine Psyche unendlich verurteilt und jede Chance genommen. Bloß weil ich es in der Vergangenheit nicht selbstvertraut sah. Zweifel hatte und zum psychiatrischen Onkel ging. Ich bin Schachmatt. Zwickmühle, Dame, Schach. Ich kann dieses Spiel der Psychiatrie nur drehen, wenn ich dieses Spielfeld der Zweifel, Prophezeiungen und Orakeleien verlasse. Mich heute und für immer auf mich selbst verlasse. Ich lebe mein geschmackvolles Leben nun selbst, eben wie auch du lieber Leser, in nur noch 5% Verzweiflung am Tag.

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tim.a.elstner(at)gmail.com