Mittwoch, 9. Juli 2014

Predige nicht länger Wein

Nochmal ganz von vorne. Neuanfang. Neueingliedern.
Ich vergleiche nicht, aber kann jetzt sehen, dass alle nur mit Wasser kochen oder kann eben besser verstehen, was es heißt dass andere auch nur mit Wasser kochen oder kochen können.

Schlingensief das war mir einer. Der redetet immer von Liebe und dem Miteinander, aber eigentlich hat der auch nicht so viel davon verstanden und das kann ich seit gestern sehen. Und sehe es vielleicht weiter und gerade dieses verstehen ist ein schmerzhafter Prozess, es wächst etwas und alles was wächst muss keine Schmerzen bereiten, aber es bereitet weiter Schmerzen. Schlingensief das war mir einer. Der sah es doch selbst nicht mehr von der Pieke auf. Der war doch selbst schon wie ein Politiker abgehoben, der war doch selbst schon Privatpatient, wie man so sagt.
Klar, er hat was dafür getan, aber übers Ziel ist er dennoch geschossen. Ein Überflieger wie man sagt. Doch er klagte stets um Liebe und Miteinander, doch hat da selbst etwas nicht so ganz verstanden. Klar, hatte Schlingesief auch Schmerzen, doch er sah doch auch nicht mehr, was andere jeden Tag leisten müssen. Er sah nicht mehr, wie gut es ihn eigentlich traf.
Er sah nicht mehr, wie lange andere jeden Tag früh aufstehen mussten, sah nicht mehr, was es heißt dass ein Ottonormalverbraucher nicht sein Glück tragen darf. Schlingensief hatte viel Glück, er kam immer damit durch und das sogar erfolgreich.

Schlingensief der Idiot?! Ein Genie war er nicht. Doch er auch beschäftigte sich mit Genie, wie auch ich. Aber ich bin auch keines und was soll das auch schon sein? Genie der Wissenschaft bin ich nie geworden. Ich halte es da dann auch eher mit Schlingensief, der der schaffende Künstler war, aber auch Spiritueller. Gerade die Spirituellen halten sich ja für Genies. Gerade hier wird gepredigt, sich nicht über andere zu stellen und sich nicht zu vergleichen, doch gerade diese "Genies" haben ein Problem damit. Sie heben ab und wie schon gesagt, der Schlingensief der ist mir einer. Denn er sieht wie ich nicht mehr, was es heißt Struktur zu haben. Er sah nicht mehr, was das Schicksal der Struktur eigentlich ist und bedeutet. Das gefangen sein in der Struktur und sich damit zufrieden zu geben.

Und so neigen ja doch so viele dazu sich mit der Struktur zu arrangieren und das werde auch ich selbst jetzt tun müssen, denn anders komme ich wohl nicht mehr durch und an. Und so toll ist es auch nicht sich strukturlos selbstverwirklicht zu haben. Bedeutet ja doch auch ebenso weiterhin in Leben in Schmerzen. Doch wohl dem der damit erfolgreich ist und davon was er aus seiner eigenen Struktur heraus schafft, leben kann, seine Miete zahlen kann, seine Krankenkasse zahlen kann, seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Wohl dem und selbst dann bleibt es immer hart. Gerade die unbefristete Zeitstruktur des Künstlers kann ihm sein Unheil sein. So wird die nächste anbrechende Stunde immer zu der Härtesten und davon hat es am Tag mindestens 14. Und kommt dann noch Pech hinzu, zum Beispiel, dass der feine Herr nicht schlafen kann, kann es krankhaft werden.

Dann landet der kranke Mensch vielleicht in der Psychiatrie und dann lernt er das was jeder Mensch lernen muss, nämlich sich anzupassen und sich zu vergleichen. Zu schauen, wo man eigentlich ist und was man im Leben eigentlich tun sollte. Da geht es dann nicht mehr um ein scheiß Herz oder einer Ideologie eines Miteinanders. Gerade die Psychiatrie wird es dir dann zeigen, was es heißt in Struktur zu gehen. Wie es sich anfühlt im Fahrwasser der Struktur zu sein. Und dann muss ein Schlingensief sehen, wie sehr er sich eigentilch über andere stellte. Muss der feine Herr sehen, dass er sich ganz schön nach oben verglich und für die unteren kämpfte und dann erkennt es der Schlingensief aber wieder nicht, er macht weiter. Und bevor er es wirklich lernte, wurde er vom Planeten genommen, doch einen strafenden Gott gab es nie und wird es auch niemals geben, denn Gott liebt jeden Menschen. Warum sollte er hier seine Finger im Spiel haben? Der Gott den ich liebe nimmt keinen vom Planeten.

Aber warum passiert dann dieses und jenes schreckliche? Ich weiß es nicht und wer weiß das schon genau. Einen Grund mag es immer geben, doch Gründe wachsen nach. Ursachen wachsen nach. Finde ich eine Ursache, wachsen drei nach, am besten ich suche gar nicht danach und passe mich endlich an und koche auch endlich Wasser und predige nicht länger Wein.

Du bist in Köln, bist noch Student. Zieh mal durch den Kram, mach das doch mal konzentriert zu Ende, was glaubst du wer du bist und fertig machen musst du dich jetzt auch nicht. Du bist der, der du wirst und das im Wandel. Das wird schon und stelle keine dummen Fragen mehr an die Zukunft, so als wäre jedes Lebewesen ein Orakel. Du selbst bist doch auch kein Orakel oder willst nicht als solches gesehen werden. Wäre ja noch schön-schlimmer, nein, das muss echt mal aufhören und ich hoffe ich habe dazu gelernt. Ich hoffe ich nehme mir mal was zu Herzen, immer weiter zu Herzen.


Du lebst immer noch in Köln und bist nicht allein auf dieser Welt, da gibt es immer was worauf es Rücksicht zu nehmen gilt, aber es auch ein Zuviel an Rücksicht gibt. Wie soll man sonst je zu was kommen. Ich bin kein Mönch, kein Prediger, kein Pfarrer. Und so wartet jetzt der Abwasch auf mich, denn gesaugt habe ich schon. Und was dann? Mach doch erstmal den Abwasch und siehe was danach passiert, vielleicht hat sich oh Wunder, danach etwas verändert.
Allerdings ist das Wasser das ich zum Abwasch einließ im Moment noch zu heiß. Ich muss warten bis es sich abgekühlt hat. Oder ich schütte kaltes hinterher. Oder ich nutze die ZEit der Abkühlung und des schlechten Wetters dazu, dass ich hier weiter diesen Text schreibe. Meine Gedanken abschreibe und eigetnlich aber am liebsten aus meinem Trauma heraus wäre.

Eigetnlich am liebsten aus meinem Trauma heraus wäre. Denn so wie es ist, steht es niemals still und ich komme nicht auf meine eigenen Lösungen. Klage und frage andere nach einer Antwort auf meine Fragen, nach meinem Weg, dabei habe ich eigentlich selbst meine beste Lösung. Frage nicht danach, denn du hast selbst deine beste Lösung. UNd verurteile dich nicht. Verurteile auch andere nicht, dass es mal anders war. Verurteile die dummen Antworten der anderen nicht, sind es doch die besten Lösungen der anderen und kein Allgemeinrezept. Entlocke nur die selbst die Antworten. Wovor hast du Angst? Das du was nicht schaffst? Das du vor lauter Störung dich nicht konzentrierst und ich merke ich schreibe hier den falschen Text, denn ich frage meine Leser nach Antworten und nicht mich selbst. Also kann ich eher von Antworten schreiben, als von den Fragen.

Das Trauma zum stillstand bringen. Meine feste Brille und doch auch keine Angst vor Veränderungen. Meine besten Antworten verändern sich auch. Und es sollte besser werden und nicht schlechter. Warum sollten beste Antworten dann schlechtere werden. Dann sind es ja keine besten Antworten mehr. Stell mir nicht so schlaue Fragen. Die bringen mich ins Wanken und dann habe ich dieselben Probleme wie du. Lass das mal. Stell mir nicht Fragen. Oh, doch ich stelle dir Fragen und du sollst sie beantworten, aber das heißt nicht, dass man sich nun schlaue Fragen ausdenken sollte. Wozu schlaue Fragen ausdenken? Siehst du hier jemanden, der deine Fragen beurteilt und dir dann danach ein Zeugnis ausstellt? Du musst nichts beweisen. Du musst deine besten eigenen Antworten wiederfinden und diese absichern und zu noch besseren Antworten werden lassen. Aber du hast Angst dass sie alles über den Haufen werfen und das deine Antworten nicht aufeinander aufbauen.

Scheint als bräuchtest du mehr Ruhe. Aber die Ruhe erträgst du kaum. Willst ja doch wieder auf die Straße oder in ein Café, dabei sind diese Cafézeiten längst vorbei. Es steht etwas anderes an in deinem Leben und davor läufst du weg. So stereotyp es auch klingen mag, davor rennst du weg und stellst dich deiner Aufgabe nicht. Gehst nicht den Weg, der eigentlich dran wäre. Wieder gehst du den falschen Widerstand. Willst ja doch wieder Überflieger sein. Willst ja doch wieder auf die Suche gehen, dabei gibt es längst nichts mehr zu suchen

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tim.a.elstner(at)gmail.com