Donnerstag, 11. Juli 2013

Perspektive Trauerklos - Perspektive absolutes Glück..kann ich mit dir nicht sehen. Sieh auch mich mal an

Ich musste den Korb bekommen, denn ich wusste ja dass ich einen Korb bekomme. Ich hätte verlassen werden müssen, eben weil ich immer zu jammere und nicht alleine leben kann. Ich gehe nicht alleine. Angst habe ich keine davor. Aber ich muss klammern, ich kann dich nicht gehen lassen.
Also musste ich den Korb bekommen, weil meine Einstellung nicht gut war. Denn ich muss mich so verhalten, dass ich nicht mehr attraktiv und sexy für dich bin, nicht mehr begehrenswert bin. Weil ich dann das Kind bin, das umsorgt werden will. Ich verhalte mich nicht selbstbewusst, dass ich auch ohne andere kann. Bin nicht der Mann, bin nicht erwachsen. Also muss ich dich verlieren, weil ich weiß, dass ich dich verliere, weil ich immer denke und glaube, dass ich dich verliere und mit dieser Einstellung muss ich dich verlieren, bin ich nicht beziehungsfähig. Und wenn beziehungsfähig, dann nur für eine Nette, die das mitmacht. Aber liberal und zukunftsträchtig ist das nicht.
 
Also musste ich den Korb bekommen, denn sexy war ich noch nicht. Nicht unabhängig. Ich muss klammern, betteln, verlieren. Ich konnte nicht anders. Mochte mich selbst nicht wirklich. Hatte nicht die Achtung und den Respekt vor mir selbst. Musste stets mit anderen sein. Konnte nicht ich selbst sein, unabhängig, frei. Also war ich keine Perspektive für dich. Denn auf eigenen Beinen stand ich nicht. Stehst du nicht selbst auf eigenen Beinen, wird das mit der glücklichen Beziehung in Zukunft nichts.
 
Der Korb war psycho-logisch. Schade. Wir hätten auch zusammen daran arbeiten können. Hätte ich mit dir doch auch gemacht, aber du hast das eben nicht sehen wollen. Vielleicht wäre es dir auch zuviel Arbeit gewesen. Vielleicht konntest du mit mir deshalb einfach keine glückliche Zukunft sehen. Denn der Tim muss immer jammer, klagen, weinen. Nicht gerade das, was man von seinem Partner will. Man will sich diese Arbeit nicht machen. Du bist dann das, du bist dann darauf verurteilt. Nichts anderes kann sie dann noch in dir sehen, also gibt sie dich auf, interessiert sich nicht mehr für dich.
 
Man sagt. So die Weisheit, Philosophie und Psychologie, das man diese Arbeit selbst und alleine tun muss. Na toll. Es ist zu spät. Denn erledige ich die Arbeit kommt bloß eine neue, eine andere Frau, ein anderes Umfeld. Man hat es dann geschafft, aber es ist dann zu spät. Ich hätte diese Arbeit auch mit dir gemacht. Aber der Weisheit letzter Schluss ist klar, du konntest mich nicht wirklich sehen, keine Zukunft mit mir sehen. Kein Glück, keinen Erfolg mit mir sehen. Du hast noch was zu Pflegendes gesehen. Du hast nur den zu Pflegenden gesehen. Dir war das zuviel Arbeit, du hast gar nicht erst angefangen, daran zu glauben. Du hast nur das Unglück, das Elend gesehen. Das Weichei, den Jammerlappen, den Trauerklos. Du hast schnell das Interesse verloren.
 
Also sitzt du vor mir. Bist irgendwie durchaus glücklich, aber dein Glück hängt total ab. Ok, das ist eben die absolute Liebe. Ich aber bin an dieser Liebe im Moment nicht interessiert. Wenn es was mit Zukunft gewesen wäre, was sicheres, was ruhiges, dann vielleicht, hätte ich mir länger über dich und über uns Gedanken gemacht. So aber hake ich dich schnell ab. Du bist hoffnungslos verloren. Ich sehe da im Moment keine Perspektive. Ich muss dir einen Korb geben, komm im nächsten Leben wieder. Erfülle den Plan, den Korb. Verändere dich. Transformiere dich.
Ich muss dir einen Korb geben. Klar du bist nett und siehst gut aus, aber du strahlst nicht das aus, was ich im Moment brauche. Es gibt einen Weg, aber den hast du noch nicht gefunden. So kommen wir nicht zusammen. Du hast keinen Plan. Du bist absolut, bist absolut in der Vergangenheit, im Jetzt, in der Zukunft, aber das Absolute kann ich nicht brauchen, selbst wenn es perfekt ist.
Also sitzt du da vor mir, weinst und laberst so rum. Aber du kannst nicht ruhig sitzen bleiben, kannst nicht aushalten, nicht genießen. Du bist nicht gerade die Projektionsfläche für mein Glück. Du sitzt da und hörst nicht mal ruhig zu. Kannst du nicht verstehen, dass ich mich ganz anders fühle als du? Ja es gibt auch das Absolute, das Wunderschöne. Aber da gibt es auch das Abgegrenzte, das auch ich für mich lebe, das auch du für dich lebst. Das siehst du nicht. Ja, du wirst recht haben, aber eine gemeinsame Zukunft baut man sich anders auf und solange du das nicht begreifst, wird es keine gemeinsame Zukunft geben. Und sowieso ist es längst zu spät dafür, du hast einfach zu lange gebraucht.
 
Also sitzt du da vor mir. Ein Häufchen Elend. So läuft das eben nicht, auch wenn du recht hast. Aber so läuft es bestimmt nicht. Wir leben hier nicht im Traum, nicht in der kindlichen Vorstellung, selbst wenn es die absolute Wahrheit ist. Wir haben alle als Kinder mal davon geträumt, aber die Wirklichkeit sieht nun mal anders aus, selbst wenn du recht hast. So kann ich dich nicht sexy finden, so kann ich dich nicht lieben, so kann ich nichts aufbauen, so kann ich vor allem keine Vision erkennen, keine Perspektive. Keine eigene Familie und den ganzen Kram.
 
Und so sitzt du. Und so gehst du fort und bist traurig. Und auch sieht man dein Problem. Wärst du nicht traurig und würdest einfach gehen. Dann wärst du viel interessanter für mich.

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tim.a.elstner(at)gmail.com