Donnerstag, 18. November 2021

Einweg

 


Natürliches Menschsein


Jopp, bin behindert. Habe es selbst lange nicht glauben und sehen können. Aber es passt schon, es stimmt. Wahrscheinlich sieht man es mir auch an. So genau weiß ich es nicht. Doch es nervt, aufzufallen. Wo man auch hingeht und einkehrt, eigentlich sieht man es sofort, meine ich. Und weil ich es meine, manifestiert es sich. So wird es erstmal „wahr“. Stigma und so Kram. Was ist zuerst da? Henne oder Ei? Müßig, es zu klären. Vielleicht unmöglich, es zu erforschen. Bin da wenig wissenschaftlich.


Man hat nen Schaden. So seinen Affen im Kopf. Da ist etwas, was sich kaum schildern lässt. Sowas ähnliches wie Stimmen-Hören. Gedanken die irgendwie nicht zu mir gehören. Vielleicht sind es Zwangsgedanken oder kommentierende Gedanken. Es besorgt mich sehr. Kenne noch kein Mittel. Also muss ich wohl oder übel erstmal weiter damit leben. Die Seele ist ein bisschen aus dem Gleichgewicht. Sie wieder einzufangen ist Tagesaufgabe. Jeden Tag diesen Schmetterling (ein)fangen. 


Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das macht traurig, macht auch wütend. Doch gegen wen oder was die Wut richten?! Macht keinen Sinn, die Wutglut fügt ja doch nur mir selbst Leid zu, also lass ich die Wut in ihrem Keim, entziehe ihr die Aufmerksamkeit.


Was wirklich hilft, ist Struktur. Nicht sehr cool das mit der Struktur, aber es sorgt für etwas mehr Ruhe und Stabilität. Sicherheit ist wichtiger als Freiheit geworden. Entspannung und Gelassenheit das Ziel.



Ich drohe zu ertrinken, also sage ich dann doch irgendwas, wenn ich in einer „geselligen Runde“ bin. Quäle mich in Konversationen. Ob Druck oder nicht, das mit der Kommunikation klappt nicht wie ich es mir vorstelle, wohl auch wegen der Vorstellung einer „perfekten“ Situation. Der perfekten Geselligkeit. 


Der Fluss ist irgendwie blockiert. Und was blockiert, macht ein bisschen krank. Der Fluss staut sich und flutet über, wenn man weiter gegen (s)eine Natur ankämpft. Die Natur bahnt sich immer einen Weg. Ich selbst aber bin auch ein Teil der Natur, ich selbst habe es ein großes Stückweit selbst in der Hand. Kann dafür sorgen, dass es wieder ins Gleichgewicht kommt. Work-Life-Balance. Alle ein bisschen mehr Yoga machen, alle ein bisschen achtsamer mit sich selbst sein. Achtsam in Gedanken und was man gerade so tut. Mediation und es wird schon schief gehen?!


Wettkampf. Wer hat die schönste Frau, den coolsten Freundeskreis, das teuerste Auto, das größte Haus?! Nervt und endet nie. Ist wohl so ´n Evolutionsding. Gibt da wahrscheinlich keinen Schuldigen. Ist vielleicht typisch Mensch. Kann man ja nicht einfach so auf den Kopf stellen?! Revolution der Triebe? Oder eben einfach mehr aufs Wesentliche schauen. Wie im Kleinen Prinzen. Sich selbst lieb haben. Den Nächsten und das Universum lieb haben. Seinen eigenen Weg gehen und eben das auszuleben, was man sich auch von den Anderen wünscht. Also jeder in seinem Fluss, in seiner Harmonie, in seinem Frieden. Damit sollte es auf dem Weg sein.

Kontakt

tim.a.elstner(at)gmail.com