Montag, 23. Oktober 2023

Künstlerpech

 







Künstlerpech :) Seit meiner ersten Psychose, also der ersten schizophrenen Episode (1999), habe ich den Traum, Künstler zu werden. Ich weiß eigentlich gar nicht (mehr) so genau wieso und weshalb. Was ich aus der Zeit um die Jahrtausendwende noch weiß, ist, dass mir irgendwas von Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und Joseph Beuys, sozusagen über den Weg gelaufen ist. Ein Film, eine Dokumentation oder Museumsbesuch, leider weiß ich es nicht mehr.


„Jeder Mensch ist ein Künstler“ und die „Gesellschaft eine soziale Plastik“, so J. Beuys in den 1960-80er Jahren. Und meint damit den Übergang zwischen Kunst und Leben. Also der Einheit und der fließende Übergang von Kunst und Leben (damals auch Fluxus genannt). Eine damalige Kunstrichtung, bei der es im Wesentlichen um die schöpferische Idee/Kreativität jedes Einzelnen ging und damit zum Wachstum des Individuums, aber eben auch der Gesellschaft ging.

 

Ebenso prägte mich Beuys (aber auch Chr. Schlingensief) mit seiner These: „Nur wer seine Verletzungen, seine Wunden zeigt (wer darüber nachdenkt und spricht) könne Heilung erfahren.

 

Diese Idee habe ich einige Jahre verfolgt, führte aber dazu, dass ganz und gar nicht alles geheilt wurde. Beuys  mit  seiner Idee nur begrenzt recht hatte.  So manches hat sich sogar negativ manifestiert, denn es ist nicht immer sinnvoll mit seiner Kreativität/Fantasie & Problemen/Verletzungen hausieren zu gehen.

Die Gefahr bestehen kann, paranoid zu werden, eben weil die Leute über dich reden werden, wenn man öffentlich wird und das nicht immer „gesund“kompensiert wird. Ganz im Gegenteil dazu führen kann, noch verwundbarer zu sein.

 

Diese Sensibilität (bzw. Dünnhäutigkeit) ist für die Kreativität zwar essentiell, hat aber leider auch so seine Schattenseiten. Kreativität/Fantasie ist nicht immer toll und ist daher wie man immer so schön sagt: Fluch und Segen zugleich.

 

In meinem Fall es gar in den Wahnsinn führte, sprich in einer paranoiden Schizophrenie. Das eigentliche Ziel „frei“ zu werden auch stark daneben gehen kann. Man Sicherheiten aufgibt, der Freiheit zu Liebe. Strukturen im/des Alltages lösen sich auf. Der tiefe Fall dann vorprogrammiert. (Wenngleich es aber nur bei einem Prozent (der Menschen) zur krankhaften Verrücktheit kommen kann).

 

Also, lange Rede kurzer Sinn: Da sind viele Vorbilder, die es aber nun weiter gilt loszulassen. So bin ich in der digitalen Bildbearbeitung gelandet, aber auch in mir selbst (angekommen).

 

Es nun um den ganz eigenen Stil geht. Es auch eine „individuelle Entscheidung“ ist, sein Ding zu machen, also Künstler zu werden/sein...

 

So: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ (K. Valentin)

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tim.a.elstner(at)gmail.com