Sex ist nicht gleich Liebe und doch ist Sex so wichtig, dass es die Untreue ist, die am meisten weh tut. Warum sollte es weh tun, wenn sie Sex mit anderen hat, wenn Sex nicht gleich Liebe ist. Liebe ist mehr als Sex, aber wenn sie ein ganz anderen Umgang mit Bekanntschaften hat. Wenn sie nicht treu ist, wenn sie vor der gemeinsamen Beziehung mit anderen mitgeht, mit ihnen vögelt. Dann bist du eifersüchtig, misstrauisch, hast Angst, dass sie dir fremdgeht. Fängst an sie nicht mehr zu lieben, sondern zu hassen, zu kontrollieren. Und nur weil sie vor dir andere Männer hatte. Weil sie nicht die Göttin ist, weil sie wie jeder Mensch sich ausprobiert. Und sie macht weiter, lernt weiter Menschen kennen, hat Vertrauen, Zuneigung und geht mit ihnen ins Bett. Lässt sich rumkriegen, will es auch. Will einfach nur Vögeln, Spaß haben.
Seit mal ein Paar gewesen, doch dann geht es auch weiter. Man lernt wieder Menschen kann, hat Lust daran sich näher zu kommen, vertraut sich und hüpft zusammen ins Bett. Das ist deshalb ganz normal, weil sie eben keine Göttin ist, keine Königin, sondern Mensch. Auch wie du und deshalb will auch sie mal die Aufregung, das Geile, das Nahe, die Vereinigung, das Verführt werden und das gebummst werden. Mal leidenschaftlich, zärtlich und dann doch etwas härter, schneller und wilder gefickt werden.
Das Leben ist ein Wandel, steht nicht still, man hält fest und lässt wieder los, vergisst und erinnert. Doch leider wird dann einfach weiter gevögelt, gefickt. So ist das Leben, ficken und gefickt werden und dann fickt das Schicksal erstmal dich.
Willst du wirklich dieses Scheiß Verführungsficken? Wie der Mann, will es die Frau auch, sie lässt es zu gefickt zu werden, denn zum Ficken gehören immer zwei. Sie wollen sich nunmal näher kommen. Mal leidenschaftlich verführt werden, vom Casanova und Macho gefickt werden. So ist es leider. Die Frau ist dann selbst wie ein Casanova, nicht weil es darum geht eine Frau oder einen Mann ins Bett bekommen zu haben, sondern weil beide, eben auch die Frau, einfach Ficken wollen. Warum? Weil es aufregend ist, weils Spaß macht, weil man sich fremd ist und sich vertraut macht, weil man sich nicht noch einmal wieder sieht. Weil man dann eine Affäre hat. Aber all das funktioniert eben sowieso nicht, ist alles Sex der Einmaligkeit hin zur Belanglosigkeit.
Es gibt nur mit diesem Sex Probleme, aber was das zentrale Problem ist, dass man enttäuscht ist, von seiner Göttin, denn sie ist keine Göttin, denn sie hatte und hat Sex mit anderen. Sie ist menschlich, kommt rum, lässt sich rumkriegen und will auch; einfach menschlich. So ist das nunmal. Eine Jungfrau wirds nicht geben und einsperren kann und will man auch niemanden, aber man bleibt trotzdem enttäuscht. Vielleicht wie der Vater von seiner Tochter.
Sex ist nicht alles, Liebe ist vielmehr und Sex ist nicht gleich Liebe. Nur eben blöd wenn man seine Traumfrau vergöttert und dann nur enttäuscht werden kann. Nur verletzt werden kann, denn dich verletzen Begebenheiten, die dir zwar rational erklärlich sind und damit nicht weh tun können, aber dann doch umschlagen in eine bedrohliche Verletzlichkeit. Weil du sie wieder vergöttert hattest, sie wieder umschwärmt hattest, sie wieder den heiligen Schein hatte, sie wieder so zwart und verletzlich war...denn dann bist du wieder überrascht, dass sie es nicht ist, nämlich menschlich ist, wieder weh tut, obwohl sie nichts getan hat. Denn dir gelingt es nicht, in deiner Verliebtheit, sie menschlich zu sehen. Aber leider gelingt es dir in deiner Verliebtheit, dir die menschlichen Enttäuschungen und Kränkungen selbst zu zufügen. Irgendwas kann da nicht stimmen.
Wie diesen Menschen in der Verliebtheit, sowas wie normal sehen. Dass das dann auch so stehen bleibt, also nicht wieder in einen Schwarm abdreht, einer Träumerei, die aber auch das Schöne ist. Also nicht träumen, nicht Schwärmen? Das Schwärmen bremsen, stoppen, real halten bevor es verletzt?