Und wahrscheinlich ist es so, dass wir beide darauf warten. Dass wir uns beide nur im Kreis drehen. Bis du endlich da bist. Bis wir dann endlich Gas geben können. Also versteckst du dich. Verwandelst dich. Niemand ist gut genug. Und du wartest, drehst dich im Kreis. Alles geht vorbei, zieht vorbei. Du verlierst nur Zeit. Kannst dich nicht konzentrieren, bist blockiert, bist gelähmt. Hast dich selbst noch nicht frei gemacht, kannst nicht gehen. Kannst nicht alleine gehen, weil du wartest. Kriegst nichts hin, alles steht still und der Kopf kennt keine Pause. Du wartest, stehst still. Es soll anfangen, erst dann fängt es an. Willst gehen, wartest, willst zusammen gehen. Beide blockiert, beide warten. Aber ihr seid es für einander nicht. Derselbe Traum, dieselbe Sehnsucht, aber ich bin es nicht. Wir warten beide, aber wissen es beide nicht. Ich bin noch nicht der der alleine gehen kann und du kotzt mich an, bist angewidert, angeekelt. Ich bin noch der der weich ist, noch der der ein Weichei ist, noch der der mit Samthandschuhen angefasst werden wollte. Bin noch nicht der unabhängig ist, bin noch nicht der in den du dich verlieben kannst. Bin nicht der der alleine gehen kann. Der seinen Weg macht. Noch nicht der der was erlebt. Noch nicht der der was neues erfährt, noch nicht der der gelernt hat. Noch nicht der der Erfahrung hat. Ich bin der der wartet. Bin der der Angst vor dir hat. Ich wusste nicht um deine Träume, wusste nicht um deine Sehnsucht. Wusste nicht, was du brauchst. Keine zweite Chance möglich. Ich war zu früh da und habe Angst gehabt. Ich war abhängig, ich war dumm, ich war blind, ich war unerfahren, ich war schwach. Ich habe dich nicht sehen können, weil ich Angst hatte. Ich war größenwahnsinnig, weil ich Angst hatte. Ich dachte du würdest mich kennen, dacht du würdest wissen, was ich brauche. Dacht du wüsstest das. Dachte du wüsstest, wie ich fühle. Aber wir kennen uns gar nicht. Wir wissen gar nicht was wir von einander gebraucht hätten. Ich konnte dich nicht einschätzen, auch mich selbst nicht. Ich wusste nicht was du brauchst, ich wusste nicht was du siehst, ich wusste nicht wie du fühlst. Sehen, sahen wir beide nur uns selbst. Wir tun uns gut, täten uns gut, wenn wir wüssten wer wir sind, aber auch du brauchst jemanden der es dir sagt. Ich wusste nicht viel, ich weiß nicht viel, ich weiß nicht was real ist, ich weiß nicht, was jeder sieht. Ich wusste nicht was du brauchst, ich weiß nicht was ich brauche. Ich will selber gehen, aber alles dreht sich bloß im Kreis, weil ich traurig auf dich warte, weil ich wütend auf dich warte, weil ich Angst vor dir habe. Alles dreht sich, es kommt nichts neues dazu, weil ich mit dir gehen will, aber das macht mich traurig, zermürbt mich, blockiert mich, lähmt mich und deshalb bin ich für dich uninteressant, weil ich gar nicht lebe und du jemanden brauchst, jemanden willst der nach vorne geht. Aber das bin ich nicht, bin ich nicht gewesen, also war ich der der Angst vor dir hat, der traurig ist, der weint. Aber so hast du dir deinen Traum nicht vorgestellt. Du verhältst dich deiner Sehnsucht nach, deines Traumes nach und der bin ich nicht, weil ich traurig bin und vor dir Angst habe. Weil du deinen Traummann nicht wie ein Weichei siehst, sondern stark, aber ich bin das nicht. Ich bin das Weichei, das nichts aushält. Ich bin kein selbständiger Mann. Ich warte genau wie du. Ich warte darauf, dass du mich verstehst und das wir dann gemeinsam gehen können. Auch du willst gemeinsam gehen, aber hast ein anderes Bild von deinem Traummann, also bin ich der Versager, das Weichei, die Heulsuse. Scheiße gelaufen. Heute bin ich stärker, habe gelernt. Aber zu spät bzw. ich war zu früh da. Ich habe es nicht geschafft.