Dienstag, 7. Dezember 2021

Besinnliche Zeiten


Psychiatrie

Mach mir wieder Druck. Wollte doch eigentlich das Thema Psychiatrie angehen. Und warum will ich das Angehen? Damit ich zu Lesern meines Blogs komme. Und warum das? Um die Anderen zu ärgern. Wer sind die Anderen? Naja, eben so Leute aus der Vergangenheit.

Was schert mich mein Geschwätz von Gestern. Heute soll doch mein Ding stattfinden. Welches Ding? Nun so Sachen wie Kunst und das Texten. Seine Talente aufspüren. Hmm, was mag das sein oder liegt es doch auf der Hand? Wollte auch mal ein Café eröffnen. Aber daraus wird erstmal nichts. Dafür bin ich noch nicht fit genug. Tue mich zudem schwer mit der Abkassiererei. Auch die Angst vor einer Pleite. Würde ich das sicherlich persönlich nehmen.


Was hat das alles mit der Psychiatrie zu tun? Manchmal hasse ich diese Institution. Manchmal bin ich dankbar, dass es sie gibt. Und welch ein Glück dass wir nicht mehr im 19. Jahrhundert sind. Damals war es wirklich krass. JA, ich danke sehr. Auch das Glück, dass es überhaupt ein paar Medikamente gibt die helfen. Ja, man kann on Glück reden, aber mit Liebe hat die Psychiatrie nicht viel zu tun. Und so verliert man das Vertrauen zu den Menschen dort. Bist du für jene eigentlich nur noch eine Nummer, ein Gegenstand. Da ist nicht viel was von Herzen kommt. Und doch bestimmt besser als noch vor hundert Jahren.


So, also doch den Mund halten. Schlucken und Aushalten. Solange bis wieder Land in Sicht ist. Ein Traum? Also das das gesund werden ein Traum ist? Was gehört dazu? Sicherlich ein stabiles Umfeld, sowie Tagesstruktur....Und schon wieder denke ich an Erfolg und mache mir Druck. Komme wieder runter Tim. Ich schreibe diese Gedanken nur für mich selbst ab. Also mal fünf gerade sein lassen. Was der Leser hören will? Weiß ich ja doch nicht drum Bescheid. Und so schreibe ich an ein Buch für meine Kinder. Hab zwar keine, aber vielleicht ja doch irgendwann. Ob die wohl Lust haben, von mir als Vater was zu lesen? Wer weiß das schon?!


Jeden Tag eine DIN A4 Seite. So das hoch-gesteckte Ziel. Vielleicht sollte ich für Heute nochmal das Thema ändern. Ist mir für heute nichts dazu eingefallen. Also, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Ich will mich lieb haben, ganz ganz langsam und sanft bleiben. Mich nicht mehr selbst strafen. Ich bin mir selbst mein bester Freund. Dann wird’s schon schief gehen.


Von Moment zu Moment mich lieb haben. Das lässt sich nicht so leicht bewerkstelligen. Jeden Tag hundert mal dran arbeiten. Bis ich es mir selbst sanft in den Kopf geschlagen habe. Und immer läuft mir die Liebe davon. Fange sie ein, indem ich wieder resette und wieder auf den Startpunkt gehe. Als sei es eine Meditationsübung. Immer wieder, immer wieder rückführen. Immer wieder neu Starten. Immer wieder. Mit der Atmung liebe ich mich, mein Leben lang.


Die Sache mit der Achtsamkeit. Nun auch in der Psychiatrie angekommen. Das ist wein weitere Fortschritt. Achtsamkeit und Psychose passen wahrscheinlich nun doch zusammen. Früher war das kein Weg. Heute passt es weil man sich immer wieder in der Mediation zurückholt. Und weniger stark gedanklich verirrt. Man hebt weniger stark ab und versinkt auch nicht mehr derart extrem.


Man sagt: Es irrt der Mensch, solange er lebt und so ist es tatsächlich. Bloß gut, dass man nun diese Erfahrungen selbst gemacht hat. Ich habe dazu gelernt. Wahrscheinlich sogar die Kurve gekriegt. Vielleicht ganz schön Erwachsen geworden.



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tim.a.elstner(at)gmail.com