Sonntag, 31. März 2013

Designerbuden

Die Scheiße muss eben durchgestylt sein. Hohe Decken, Bretterboden, blanke Wände. Passendes Geschirr, schöne Möbel und einen Künstler an der Wand oder ein paar coole, stylishe Poster. Designerbrille, schick aussehen, auch gerne ein bisschen abgeranzt, dann fällt es nicht so auf. 
Man steht auf Verpackungen und auf hohe Qualität, man gibt auch gerne mal ein paar Euros unnötig zuviel aus. Kauft sich nen MacBook, isst Pralinen, schält sich ne Ananas, kocht sich ein schönes Frühstücksei, geht zum Bäcker, kocht sich nen feinen Kaffee aus einer schicken Espressomaschine. Trinkt zum Abend einen Wein im schönen Glas, oder ein olles Bier, mal Heineken, mal Rothaus, mal Becks. Und damit es nicht so auffällt raucht man auch manchmal ne dreckige selbstgedrehte Zigarette. Der Designermensch, der glänzde Styler, so kann er sein, so ist er fast immer. Und er ist glücklich, es geht im gut, er hat Freude daran, alles schön oberflächlich glänzend zu gestalten, das macht ihm Freude, das macht er leidenschaftlich gern, schließlich guckt er dadurch, hat Geschmack und wäre gerne selbst Designer geworden. 

So design man sich dann auch die Liebe. Der Partner passt dann einfach gut ins Bild oder macht es noch besser. Ein bisschen wie Schuhe kaufen, ein bisschen wie schicke Möbel kaufen. Und so wird der Partner zum Einrichtungsstück. Um Liebe geht es da sogar auch ein bisschen. Ach, es ist so schön und ich schmücke mich so gerne, ich richte mich so gerne an und damit es nicht so auffällt, bin ich auch ein bisschen Punk.

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tim.a.elstner(at)gmail.com