Donnerstag, 28. März 2013

Diskretion! Bitte Abstand halten. - Ja, Mama.

Ziehst dich auf dich selbst zurück. Hältst Abstand. Wohl immer schon so gemacht. Wohl immer schon der Regisseur gewesen. Im Beobachten bist du immer gut gewesen, doch dann wurde es ernst und du musstest, wolltest wieder abtauchen. Dich wieder auf dich selbst besinnen. Erst mal schauen und gucken was passiert.
 
Und jetzt sind beide zurück in ihren Häusern. Weit von einander getrennt. Damit lebt man, weil es nicht anders geht, nur so gehen kann.
Wird man jemals zurückblicken? So zurückblicken, dass man es auch verstehen wird? Ganz verstehen wird? Was ist nur passiert? Es ist schon Jahre her. Andere sagen, ich hätte dich konserviert. Ich denke jeden Augenblick an dich. In jeder wahren Bewusstheit, denke ich an dich.
 
Und jetzt muss ich nach vorne schauen. Auf mich selbst konzentrieren, wie ich dir mal sagte, aber konzentrieren kann ich mich genauso wenig wie du, auch wenn du das ganz anders siehst. Vielleicht verstehst du irgendwann mal, was all das zu bedeuten hatte.
Sehe ich heute Rayban-Sonnenbrillen, MacBooks, Rothaus oder Heieneken Bier, dann ärgere ich mich, weil wir uns hier gewaltig unterscheiden und ich mag es doch so, wenn wir deckungsgleich, kongruent sind, wenn wir in Resonanz sind. Das ist es, was mich glücklich macht, mich so hoch schwingen lässt, dass ich Flügel bekomme und dann zerschießt es mich, weil dann Erinnerungen kommen, die nicht resonieren, nicht harmonieren. Kommt es derart, muss ich kämpfen und tief Luft holen, dabei stockt mir längst der Atem.

Kontakt

tim.a.elstner(at)gmail.com