Freitag, 14. September 2012

Die kleine Elfriede


Die kleine Elfriede macht ihren Weg. Geht ohne Liebe, albert rum, macht ihr Ding. Klein Elfriede ist etwas spät dran, aber zuversichtlich ihre Träume doch zu erfüllen und auf alles und jeden scheißen zu können. Elfriede will einfach nur sie selbst sein, will frei sein, stark sein. Will ihrer Lust nachgehen, weiter glücklich sein und da kann kommen wer will und manchmal nimmt sie sich alles und jeden. Da kann sie nicht groß Rücksicht nehmen, Rücksicht sowieso etwas Unsichtbares, nicht messbares und Gott wird ihr schon verzeihen. Elfriede ist ein Mädchen, eine freche kleine Göre, aber sie will zu einer starken Frau werden. Eine von denen, die sie seit ihrer Kindheit kennt, seit ihrer Jugend kennt. Eine von denen, die sie mal auf der Straße gesehen hat, im Fernsehen gesehen hat, im Film, auf Fotos. Aber klein Elfriede weiß nicht, dass es  die gar nicht gibt, also wird klein Elfriede zur Weltfrau, zur Romy Schneider, zur kalten distanzierten Avantgarde. 
Und eigentlich weiß sie das dann doch alles und doch ist es nicht mehr aufzuhalten. Sie muss diesen Weg machen, es scheint wie ein Zwang, auch wie eine Flucht. Aber wer hält schon Mittelmäßigkeit aus, wer hält schon Gefühle aus. Sie will Frieden haben, vor allem mit sich selbst. Sie will in Frieden ruhen, aber es gelingt ihr nicht. Immerzu fühlt sich unser Friedchen nicht so ganz wohl in ihrer Haut, sie will einfach nicht das Gewöhnliche. Sie muss glänzen. Sie muss raus..

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tim.a.elstner(at)gmail.com