Einfach machen. Das was man will. Ohne Vorstellung einfach gemacht. Nicht groß drüber nachgedacht. Einfach gemacht. So gehe ich einfach ins Café, ohne darüber nachzudenken, gehe ich in Ausstellungen, ins Kino, ins Internet, lese ich. All das mache ich einfach so, wie ein Kind. Einfach so, wie jeder andere auch. Nur weil ich erwachsen bin, bin ich nicht gestört. Aber doch irgendwie in der Störung lebend, eben nicht einfach machend. Läuft nicht, wie man so sagt. Läuft nicht rund. Könnte man dies machen, könnte man das machen. Aber tue es nicht. Gibt viele Gründe. Hadern, Selbstzweifel, Grübeleien. Sicherlich gibt es einen Grund, es nicht zu tun. Sicherlich gibt es einen Grund zu Grübeln, gibt es Gründe, warum ich es nicht tue. Weil es vielleicht nicht cool ist, weil ich vielleicht einsam bin. Du tust es nicht, weil es nicht cool ist? Kann doch sein.
Früher hast du doch einfach gemacht wie du wolltest. Dann hast du es nicht mehr getan. Dann warst du blockiert. Warum hast du nicht mehr einfach gemacht, wie du wolltest? Weil du dafür keine Liebe und Anerkennung bekommen hast? Du tust es nicht mehr einfach so, weil es nicht cool ist? Kann doch sein, aber sicher weiß ich es nicht. Du hast dich verändert. Früher hast du einfach immer deinen Scheiß gemacht. Heute zögerst du, haderst du. Warum? Weil es nicht cool sein könnte, weil du es dann tuen könntest, um cool zu sein? Weil du nicht mehr weißt warum du es tust, für wen du es tust? Hast einfach nicht mehr getan wie du meintest, hast zuviel von dem gesehen, wie es wirken könnte. Hast auf die Wirkung geachtet, nicht mehr einfach getan. Sollte es doch auch immer schön sein, sollte es doch auch immer stylish sein, cool sein und auch noch echt. Machen die anderen einfach so? Ja, die machen einfach so, aber die sind eben auch Fake geworden.
Die leben mit der Scheiße an sich. Niemand ist so geboren, jeder macht einfach so und dann bauen sie ihre Persönlichkeit auf den Coolscheiß auf, sind aber eigentlich Fake, aber sie haben eine Hürde genommen und merken es nicht mehr. Sie merken es nicht mehr, aber wenigstens sind sie glücklich, denn sie hadern nicht, haben diese Zweifel nicht. Sie hinterfragen das nicht, sie leben einfach damit und deshalb sind sie Fake. Fake, aber glücklich. Ich überlege zuviel, es soll echt sein, echt bleiben, aber auch ich fühle mich zu der coolen Scheiße hingezogen.
Ich will diese Hürde zum Fake aber nicht nehmen. Ich will ich bleiben, werde darüber jedoch zu keiner Persönlichkeit, denn ich hänge deshalb in der Kurve. Gucke vor die Wand, sitze rum, rauche, trinke Kaffee und Bier. Ja, echt bin ich geblieben und die anderen checken ihre Fakeness nicht. Also was habe ich davon? Einfach nichts. Ich warte, habe immer gewartet auf den Menschen, der auch diese Hürde nicht nehmen wollte, der auch immer Original geblieben ist. Aber jetzt ist es egal geworden, denn ich will jetzt alleine bleiben, alleine sein. Alleine meinen Scheiß machen.
Mag sein, dass es Menschen gegeben hat, die auch echt und Original geblieben sind, aber ich gebe auf, sie überhaupt zu erkennen, denn auch das Erkennen ist schon Fake und nicht mehr natürlich. Ich habe diese ebenso gestörte Person gesucht, die auch wartet, damit wir dann zusammen durchstarten können. Doch ich gebe diesen Traum auf. Gebe ihn für mich auf, denn er macht mich unglücklich. Ich will lieber alleine meine Natur ausleben. Stundenlang gegen die Wand gucken, wenn es sein müssen. Ich will alleine glücklich sein.