Wie ich den Zustand ändern kann? Dafür brauche ich dich nicht, dafür brauche ich euch nicht. Da gibt es keine Hilfe, denn dieser Zustand ist unveränderlich, solange du nicht da bist. Der Zustand ist das fehlende Stück. Mit dir bin ich ganz, aber du willst eben nicht und so muss ich mich in dir geirrt haben. So müssen alle wohl Recht haben, dass ich mich in dir getäuscht haben muss. Täuschend echt und wahr getäuscht haben muss. Und jeder sucht oder hat irgendwann sein fehlendes Stück gesucht und manchen fehlt vielleicht doch einfach nichts und es läuft. Und andere gehen über das Gefühl hinweg. Ficken oder machen Karriere. Das Gefühl kommt und geht. Ist nichts besonderes.
Konzentriere ich mich doch besser auf das Leben und fange etwas damit an. Baue etwas auf. Richte meinen Blick auf etwas anderes. Mache mein Studium, mache Karriere. Wir alle kennen doch solche Kinderkrankheiten. Damit muss man einfach umgehen können und lernen. Dann läuft das, dann wird man schon glücklich werden.
Perspektive, Wandel, Standpunkt. Was kann das Gefühl befriedigen und man weiß schon, dass es das nicht gibt, also lebt man damit. Lebt man damit tödlich.
Und manchmal vergisst man diese Sehnsucht. Das kann glücklich sein, das kann traurig sein. Vor lauter Trauer die Sehnsucht vergessen. Vor lauter Wut und Aggression vergessen worum es geht. Wieder vergessen, wieder ist es was anderes. Ich kann mich nicht konzentrieren. Kann meinen Blick nicht auf was anderes richten. Kann nicht Studium und Karriere machen. Immer geht es nicht und ich warte auch nicht, doch ich kann meinen schmerzhaften Blick auf dieses Etwas nicht lassen. Es verfolgt mich auch nicht, aber es versperrt die Sicht oder es nimmt den Willen auf die Sicht, wie etwas was Konzentration und Arbeit fürs Studium bedeutet. Dieses etwas will gekillt werden. Dieses Etwas kennt sein Gegenstück, dieses Etwas weiß und es kann nicht davon lassen. Es muss endlich erledigt werden.
Kann sein, dass es mit Geschlechtsreife kam, aber wer weiß das schon genau. Vielleicht wollte man auch nie geboren werden. Aber um Sex ging es nie. Geht um den ewigen besten Freund und Partner. Jemand mit dem man sich immer gut versteht, der immer bleibt oder immer wieder kommt. Dieser ewige Partner, das ist der Traum. War mal da, war schon mal da, aber kam auch schon zweimal nicht mehr wieder. Ob es diese ewige Verbundenheit gibt? Man weiß es eben wohl nie und dennoch heiratet man wohl mehr auf gut Glück und nicht des Wissens wegen.