Montag, 9. April 2012

Angst vorm eigenen Beuteschema

Die Frauen die du begehrst, vor denen hast du Angst, ihnen kannst du nicht in die Augen schauen, vor ihnen brichst du ein. Wie das Schoßhündchen, dass sich auf den Rücken legt und gekrault werden will. Es geht nicht darum eine Frau zu finden, die das will, sondern eben jene "Großartige" zu finden, vor der ich bestehen kann. All das halten kann. Vor den Jüngeren ist das einfach, die will ich auch nicht, die scheinen schnell erlegt. Geht es um die Reife, um die erwachsene Frau oder die so "scheint". Gilt es hier, bei dieser Beute sich zu ändern oder war es etwa deine Masche, sich zu verlieben und angewinselt zu kommen. Auch diese Frauen sind nicht reifer, sind nicht erwachsener, sie sind auch nicht rücksichtsloser oder weniger nett, das Problem nur bleibt, dass du vor ihnen den Rücken krumm machst, dich knechtest. Zwar will ich mich für meine Liebe auch knechten, aber ich sollte Mann bleiben, den Respekt vor allem auch vor mir selbst waren, weniger in Abhängigkeit gehen. Stark sein, irgendwie noch da durchgucken, keine verrückten Demütigungen und Machtverhältnisse erzeugen, vielleicht vor allem Vertrauen und weniger versuchen zu erzwingen, einzufordern. Zwar bleibt es bei der Beschwörung, schließlich bleibt man Mensch, aber sollte diese sich auf ein Hoffen, Glauben und Vertrauen beschränken.



Auch wenn das alles schöne Zeichen des Verliebtseins sind, heißt es hier aufzupassen und so manches nicht zu verwechseln. Das eine ist das herrliche wahre und echte Verliebtsein, das andere ist Verachtung deiner selbst, die Selbstaufgabe. Das Aufopfern nicht falsch ist, aber vom Partner leicht falsch verstanden wird, wenn sie noch nicht im Modus des heiligen Verliebtseins ist. Wenn sie nicht in den Modus will, wenn sie deinen Modus gar nicht versteht, wenn du schon auf 130% bist sie aber erst bei 20%, dann gibst Missverständnisse. Dann ist dein Verliebtsein nicht falsch, aber kommt anders bei ihr an, wird nicht mehr als das glorreiche und Heilige, Echte wahrgenommen, sondern kann Angst machen, ist auch nicht mehr erotisch, weil kindisch, kindlich, naiv, verträumt, einseitig kreativ, eine Einbahnstraße, es wird zur unerwiderten unglücklichen Liebe.

Sie ist nicht mehr fruchtbar und vielleicht war sie das von Anfang an nie wirklich, denn du warst immer der kleine Junge, der Verzweifelte, Einsame, Unglückliche. Nicht gerade der Mann, den sich meine Frau wünscht, denn wir wollen doch glücklich sein, Eins sein mit unseren starken wie schwachen Eigenschaften, doch waren die starken noch nicht stabil, noch nicht stark genug. Du konntest mich damit nur erahnen, noch gar nicht sehen. Vielleicht warst du deshalb nur bei 20%, vielleicht konntest du deshalb nicht in den Modus, in den Sog kommen. Ich war dir noch kein Mann. 
Heute bin ich stärker, ich habe viel gearbeitet, mich dreschen, auspeitschen, foltern lassen. Heute bin ich stärker, reifer, stabiler, männlicher und doch ist mein Kind erhalten geblieben, diese schöne ehrliche, heilige, wahre und auch ewige Liebe, aber ich habe keinen Kontakt mehr zu dir, du bist nicht da, nicht mehr erreichbar und ich habe alles nur für dich getan.

So vieles falsch gemacht. Gibt es mir heute die Chance zu wachsen. Auch wenn es immer tiefe Schmerzen, manchmal tiefe Risse sind, glaube ich, daran wachsen zu können. Ich weiß nicht immer um den Sinn dieser Schmerzen, dieser Ablenkung vom Alltag, aber ich gehe nun schon lange diesen Weg, auch weil ich gar nicht anders kann. Ich mal nicht anders wollte, nun schon lange gar nicht anders kann. Ich tue das für dich, aber es ist wohl sicherer, dass ich es letztlich für jemanden wieder ganz anderen getan habe. Wenn da dieser neue Jemand ist, die Liebe neu entfaltet wird, dann sehe ich an dieser Stelle, dass ich es dann doch für diesen neuen Jemand getan habe. Also muss ich dir zukünftig dankbar sein, dass du mir so viele gelehrt hast, mir meine Schwächen und Fehler gezeigt hast, um für das Neue stärker zu sein.

Wenn die neue Liebe hier ist, da ist, gekommen ist, dann werde ich wissen, dass du meine Führerin zu diesem ewigen Licht warst. Auch wenn du es selbst wohl nicht so siehst. Ich weiß, dass ich es für dich tue und ich weiß, dass es jemand wie dich auch ein weiteres Mal gibt. Ist das nicht traurig? Aber so werde ich in der neuen Liebe wissen, dass es diese Liebe weitere Male geben kann. Gibt das vielleicht mehr Sicherheit, mehr Vertrauen, mehr Gewissheit, mehr Erfahrung. Wird es nicht die letzte, einmalige Chance gewesen sein.

Für mich warst du immer die Letzte, die Einmalige. Du hast Recht, da gibt es mehrere. Aber verpasse auch du nicht zuviele Chancen. Vielleicht muss man das Märchen, die heilige Liebe üben. Lernen. Erkennen und erfahren. Sei nicht zu vorsichtig und wage den vagen Traum. Koste von ihm. Aber verliere dich nur in ihm mit der Gewissheit, dass es nicht der letzte Traum gewesen sein muss. Das der Tod noch fern ist, dass da noch viele Jahre sind. Du musst diese Panik nicht haben, dass es der letzte Traum gewesen sein muss. Zwar habe ich als Mann weitaus weniger Druck und ich kann deine familiäre Sehnsucht gut verstehen, aber auch du machst dich abhängig von der Perfektion. Wagst es nicht so lange es nicht perfekt ist. Solltest auch du lernen die Imperfektion, kreativ zu lösen. Die Fehler einzuschließen, drüber hinwegzusehen.

Auch du wirst irgendwas gelernt haben. Aber wir sind dennoch ganz anders. Lernen auf anderen Gebieten, anderen Flächen, anderen Punkten, anderen Tangenten, anderen Berührungen. Ich bin ein Mann, du eine Frau. Schon hierin ein wesentlicher Unterschied, was die Zeit angeht. Zwar leben wir immer im selben Raum, aber haben anderen Druck, andere Erfahrungen gemacht. Vielleicht treffen wir uns nochmal wieder, wenn die Zeit wieder reif ist, unsere Wege uns noch einmal schneiden dürfen. Wenn die Zeit wieder gut steht, unsere Vorzeichen wieder dafür gemacht sind, dass wir einander lernen dürfen.




Ich wünschte, wir hätte ausgelernt. Dann könnten wir uns nicht mehr weh tun. Dann wären wir glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende. Dann wäre das Märchen wahr. Darf man nicht an Märchen glauben, um das Märchen wissen? Wir alle auf der Welt sind geführt eines Märchens, warum sollte es nicht mal welche geben, die es wahr werden lassen können, wenn doch beide diese tiefe Sehnsucht haben, dass es endlich wahr werde. Der Rest endlich aufhöre. Man genug gewachsen ist, genug erwachsen ist, reif ist, überreif ist, es fruchtet, der Schmerzen genug ausgehalten hat. Kann das Märchen, der Traum, dann nicht endlich wahr sein. Wenn doch beide um die Kostbarkeit, um den Schatz wissen. Ihn genießen und ehren. Einander behutsam sind, zärtlich sind, fröhlich sind, leben, scherzen, lieben, albern sind, tanzen. Sich einander perfekt und für immer kennen und nie einander gelangweilt und angwidert sind. Darf es diese Sitcom nicht geben. Was kann falsch an dieser Unmöglichkeit sein? Aporied Skills !

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