Freitag, 10. Januar 2014

Bellende Außenseiter. Hören kann ich dich, aber was meinst du eigentlich wirklich?

Reiss dich zusammen, halte dich am Boden. Jetzt geht es ganz schnell und schmerzvoll. Hörst du die bellende von Außen? Sie wollen was sagen, bemühen sich um Worte, um einen intervenierenden Ton. Wollen was drehen, wollen was klar machen und sie bellen immer weiter. Ich will bla, bla verstehen. Was willst du mir sagen, willst mir was Gutes tun, meinst es doch nur gut. Siehe die Grenze, ich sehe dich, wie du die Grenze nicht siehst. Und sie bellt weiter, es war so schön. Ich meine es nur gut. Ich belle, ich verstehe bla, nein ich verstehe Liebe, aber irgendwie widersprechen sich deine Worte.

Und sie redet und sie meint es gut, bemüht sich um ein richtiges Verhalten, um den richtigen Ton, um die richtigen Worte. Du hast dich geirrt. Was meinst du bloß? War es nun gut oder nicht? Und ich meinte es nur gut und ich fand es schön. Ich lenke mich ganz schön ab und es läuft. Ja, was denn nun? Auf einmal bellst du ganz anders, auf einmal bist du ganz weit weg, auf einmal hast du eine Grenze geschaffen und sagst dann verneinender Weise, da war nie was. Auf einmal verneinst du, da war nie was und ich habe es nur gut gemeint. Ich wollte dir bloß auf die Sprünge helfen.

Auf einmal bellst du ganz anders, auf einmal dreht sich die Katze ab und sieht es ganz anders oder hat sie es immer schon anders gesehen? Irgendwas passt da nicht. Sie verneint, wendet sich ab oder war sie immer abgewendet und objektiv. Wie ein Regisseur mit Draufsicht und ich und sie das Zentrum. Alles dreht sich. Kann ich es wenden, kann ich es drehen? Eigentlich ist ja doch alles ganz anders und dann stürzt es ein. Was ist los, was war los? Wie siehst du es, wie hast du es gesehen, wie wirst du es mal sehen? Wirst du dich überhaupt jemals noch an die Worte, an die Tiefe erinnern? Wer nimmt es sich schon so zu Herzen, wie ich. Kennen keinen und will diesen jemand auch gar nicht kennen. Spuck drauf, verlass dich drauf. Musst verlassen werden.

Und dann bellt sie ganz anders. Ich habe nie anders gewollt und dann setzt sie ganz andere Zeichen und Signale, wer irrt sich, wer verhält sich irre und falsch. Alles verdrehen und aufeinmal bellt er ganz anders, ich verstehe nur bla. Ich verstehe nur die Töne und auf einmal wird dein Ton ganz anders. Da war mal Zuneigung drin, da war mal Liebe drin, da war mal Nähe drin und dann aufeinmal wechselt der Ton, das Gebelle, das Bla. Die Energie bekommt den Turn. Kann man nichts machen, hast dich anders entschieden, hast anders überlegt. Ich glaube Alchemie, Symbiose, Eins sein und Romantik ist nicht so dein Ding, auch nicht so sehr das verliebt sein, auch nicht das Schwärmen, auch nicht Sentimentalität. Was ist mit dir los, auf einmal bellst du ganz anders, ich verstehe dieses bla nicht.

Was meinst du, das sah mal ganz anders aus und immer warst du haarscharf dran, dich doch zu entscheiden, ob da was geht. Immer überlegt, aber nie für den Sog entschieden. Der Sog macht dir Angst, also bleibst du in den Grenzen und mein Bla, mein Gebelle ist dann doch nicht so ergreifend, packt dich nicht. Und irgendwas fehlt dir sowieso. Vielleicht bedenkzeit, vielleicht mehr Stil, mehr Größe, mehr weniger Nähe, mehr Abgrenzung. Denn so magst du es ja, wenn man mächtig ist, Macht hat, ne Stellung hat, ne Position hat, ne Meinung vertritt, so auftritt. Wenn ich denn dann komme und nicht so nett bin, wenn ich denn dann mal wieder komme und dir in die Augen schaue, objektiv. Da so stehe und dich anschaue und dir widerspreche. Ein starker Mann bin, in meinen Grenzen, mit Macht über mich, mit Macht über dir, mit Macht und Kontrolle über die Liebe. Unser Mädchen mag es nicht, sich fallen zu lassen, es laufen zu lassen, zu zerfließen, Grenzen aufzulösen, zur Romantik zu stehen. Zu zerschmelzen, verschmelzen. Eins sein mit der Welt, ganz sein mit dir und mit mir. Irgendwie willst du das ja nicht. Hätte ich dir das mal besser gezeigt und doch fehlt dir ja irgendwas und du meinst es ja nur gut, wenn du den Kontakt mit mir hast.


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