Mittwoch, 6. März 2019

Aschermittwoch



Aschermittwoch. 12:40 Uhr. Morgenseiten. Jeden gottverdammten Tag, Jeden Tag Duschen, jeden Tag Abwasch machen. Jeden Tag Lesen. Etwas schreiben. Jeden Tag ein Foto machen. Wiederholt sich. Wird aber nicht langweilig. Wohin werden mich die Morgenseiten heute hinführen. Und apropos hinführen. Kriegt der junge Mann nochmals ne Psychose? Wie kann man am besten auf sich aufpassen? DER Oskar besucht mich gerade am Schreibtisch und will etwas Aufmerksamkeit. Kann er haben, ist er doch ein lieber Kater. Ein Kater mit Überbiss. Sieht lustig aus. Muss jedoch bald zum Arzt. Zahnsanierung. Kostet wohl einiges an Euronen. 650 Wörter noch. Bis hierher lief es ganz gut. Kölle Allaf. Ausgelaafert. Endlich. Im Radio läuft mal wieder WDR2. Glaube mit Steffi Neuss. Bin aber nicht sicher. Gerade ne Reportage über einen Zoo. Der Zoo hat Nachwuchs bekommen. Bin kein Freund von Zoos. Beziehungsweise kann es nicht genießen. Will die Tage das Glas meines Scanners säubern. Ist voller Tintenflecken. Will für meine Schuhe noch neue Schnürsenkel kaufen. Mephitoschnürsenkel reißen regelmäßig, aber sonst ist die Qualität sehr gut. Es gibt nen Mephistoshop in der Nähe der WDR-Arkaden. Da wo die Maus ist. Auch ein Museum ist dort. Glaube es heißt Kolumba-Museum. Bin da auch schon mal gewesen. Ist echt ganz gut. Gehe relativ gerne in Museen. 550 Wörter noch. Kein Flow. Vergesse mich selbst nicht. Stehe immer noch vorm Mäuseloch. Gerade den Radiokanal gewechselt. Hmm. Mal sehen. Höre jetzt WDR5. Hier wird weniger Wert auf die Musik gelegt. Nehmen sich Zeit für Berichte. Hokuspokus. Den Faden verloren. Oskar reckt und streckt sich. Was will er bloß? Bluetoothbox hat sich so eben abgemeldet.Wiederhole mich leider ständig. Hand aufs Herz. Tiefatmen. Füße auf den Boden. Ich kämpfe jeden Tag. Meine Wahrnehmung ist nicht ganz normal. Mein Leben war voll von fürchterlichem Unglück, das in der Regel aber gar nicht passierte, Herr Montaigne. Kluger Mann. Hat er auch ein schönes Buch über Freundschaft verfasst. 312 Worte getippt. Achtsamkeit. Bin in mir, bleibe bei mir. Achtsamkeit. Meditatives Abwasch in der Küche machen. Achtsam Atmen. Achtsam aus dem Fenster schauen. 400 Worte noch. Achtsam Morgenseiten schreiben. Mal vom Arbeitsplatz aufstehen. Eine Runde ums Haus drehen. Zigarette rauchen. Der Tim wird immer dicker. Eine Frau meinte vor kurzem zu mir, an mir sei nichts dran. Keine Ahnung was sie eigentlich sagen wollte. Fand es aber verletzend. Kommt man auch drüber weg. Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Nietzsche-Klassiker. 350 Worte noch. Niemals Aufgeben. Dann brauche ich eben eine Stunde für die Morgenseiten. Jeden Tag eine knappe Stunde dafür einplanen. Der Klimawandel. Alles Quatsch? Wahrscheinlich nicht. Wohl kaum mehr aufzuhalten. Immerhin ne gute Hälfte geschafft. Du fehlst. Vermisse dich. Einsamkeit. Der Kiefer steht unter Druck. Schwillt an. Soviel Wut. Was soll da einer sagen, der im Rollstuhl sitzt, auf der Straße lebt oder Krebs hat? Will einfach normal leben. Nein, das wäre wohl langweilig. Will kein Geld,will keine Karriere. Will bloß Stabilität, mich selbst wiederfinden. An mir arbeiten. Will wachsen. Will mich kennenlernen. Will das Wunder Leben genießen, erkennen, leben. Heute politischer Aschermittwoch. Kapiere von Jahr zu Jahr mehr was Karneval eigentlich bedeutet. Kann es aber noch nicht so genau schildern. Alaaf. Gut dass die tollen Tage nun aber doch vorbei sind. Die Tage Blut abnehmen lassen. Schiebe das schon so lange auf. Moment mal. Die Blase juckt, kurz den Weg zur Toilette machen, Danach läuft das mit den Morgenseiten bestimmt besser..Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich. Mein Kleiner grüner Kaktus. Manchmal wird der Mann im Mond für seinen treuen Dienst belohnt. Oder so ähnlich. Herr Raabe, Comedian Harmonists. Die Prinzen. 150 Worte noch vor mir. Könnte was zitieren. Man weiß dass die Trauer einen Erwischt, sobald man stehen bleibt und anfängt zu denen oder zu fühlen. Weiter wir nicht das Beginnen belohnt sondern einzig und allein das Durchhalten. Eigentlich bin ich ganz anders doch komme nur selten dazu. Lasse reden, mach dein Ding. So wie geschieht der Wandel von selbst, wenn man negative Gefühle annimmt. Der Tag liegt noch vor mir. Habe Lust auf einen guten Kaffee. Warte ich noch auf meinen Mitbewohner? Gehe ich alleine? Hmm. Könnte im Café weiter schreiben. Könnte auf dem Weg ein paar Fotos machen. Schade dass ich immer noch nicht meine Kamera kenne. Was Hänschen nicht lernte, lernt Hans nimmer mehr. Hmm, vielleicht auch einfach ein Blöder Spruch. Denn Scheiße sag man nicht. Genauso wie "nie" sagt man auch nicht. Vielleicht aber auch ein Aberglaube. Keine Ahnung. Manchmal wirken sich Fehler erst nach Jahren aus. 8 Worte noch. Vier, drei, zwei, eins ! Fertig... :)

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